Naturgefahren Gletscher
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Liste der Gletscher

 

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Glacier de Ferpècle, Glacier de Mont Miné,  Evolène  (VS)

Gefahren:  

  

LK 1:25'000:  

1327

Länge:  

7.00 km  

Höhenlage:  

3720 - 1980 m

Fläche:  

21.00 km2  

Neigung:  

14o  (25%)

Detaillierte Angaben zum Gletscher (PDF-Format)

Schadenpotential:

Wanderwege, Ausgleichsbecken, Strassen

 1817, 1850

Der vorstossende Glacier de Ferpècle überfuhr Weideland und zerstörte die Chalets der Alp de Ferpècle. (Forel, 1888: 268-269)

 23. August 1943

Der Glacier de Ferpècle und der Glacier de Mont Miné hatten eine gemeinsame Zunge. Auf der orographisch rechten Seite des Glacier de Ferpècle wurde 1942 ein Felsriegel freigelegt. Der Gletscher schob sich am Felsriegel auf, wodurch der Abfluss gehemmt wurde. Unterhalb des Riegels bildete sich in einer Depression ein subglazialer See. Durch eine plötzliche Verlegung des subglazialen Abflusses ist dieser See 1943 ausgelaufen und verursachte ein zerstörerisches Hochwasser (1.6 106 m3). (Hagen, 1944: 269; Walser, 1952: 179; Martin, 1953: 26)

 1943 - 1952

Es ereigneten sich immer wieder kleinere Hochwasser. Einbrüche am Gletschertor stauten jeweils einen subglazialen See. Verschiedene Sanierungsversuche (sprengen des Riegels) scheiterten.

 4. August 1952

Die beiden Gletscher hatten sich zurückgezogen, bildeten jedoch immer noch eine gemeinsame Zunge. Das Gletschertor verlegte sich ans untere Ende des Felsriegels. Dahinter bildeten sich drei subglaziale Seen, welche durch einstürzendes Eis unterteilt und gestaut wurden. Am 4. August 1952 brachen 100 m oberhalb des Gletschertors die aufgestauten Wassermassen (mechanischer Bruch des Eisdamms) seitlich aus und bildeten ein grosses Hochwasser. Mit der Schwallwelle wurde ein Wasservolumen von 255'000 m3 evakuiert, der Abfluss in Evolène betrug 230 m3/sec und die Wellenfront breitete sich mit 10 - 20 km/Std aus. Selbst eine Brücke, die in 12 m Höhe über den Bach führte, wurde fortgerissen. (Mercanton und Renaud, 1953: 3; Walser, 1952: 179; Haeberli, 1980)

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