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Unterer Grindelwaldgletscher, Grindelwald (BE)
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Gefahren:
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LK 1:25'000:
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1229
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Länge:
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8.30 km
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Höhenlage:
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4100 - 1260 m
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Fläche:
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20.80 km2
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Neigung:
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19o (34%)
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Detaillierte Angaben zum Gletscher (PDF-Format)
Schadenpotential:
Gletschervorfeld, Grund
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1600
Beim Vorstossen des Gletschers bis zum Burgbühl
wurde die Lütschine umgeleitet und gestaut. Verschiedene Gebäude
mussten auf die Felder der Aellawine evakuiert werden.
(Forel, 1882: 142; Forel, 1892: 18)
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19/20. September 1776
Gletscherausbruch, Steine und Sand zwischen den
Lütschinen mit grossem Schaden, Eisstücke bis Zweilütschinen.
(Kienholz, 1977: 142)
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Sommer 1842
Die im Vordergrund einer Abbildung erkennbaren
Holztrümmer stammen von einem Wasserausbruch (evtl. entstanden durch
einen temporären Wasserrückstau innerhalb des Gletschers), der
offenbar grosse Zerstörungen anrichtete.
(Zumbühl, 1980: 49)
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1922
Der vorstossende Gletscher bildet eine senkrechte
bis überhängende Front und gefährdet die Touristenpassage. Ein
"Tunnelwächter" wird durch Eisschlag getötet, der Besuchersteg
langsam zerstört.
(Mercanton, 1923: 302)
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2. Juli 1951, 04:30 h
Nach sub- oder intraglazialem Wasserstau brechen
morgens um 04.30 Uhr ca. 135'000 m3 Wasser aus. Die rund 5
m hohe Flutwelle richtet beträchtlichen Flurschaden an, reisst zwei
Brücken mit und setzt den Bahnhof Grund 50 cm tief unter Wasser. Dem
Umstand, dass der Gletscherausbruch am frühen Morgen und nicht
tagsüber erfolgt ist, ist es zu verdanken, dass keine Menschenleben zu
beklagen sind.
(Neue Berner Zeitung, 8.7.1951; Mercanton und Renaud, 1952: 5; Kienholz, 1977: 141; Haeberli, 1980: 65)
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25. Juni 2008, 17:00 h
Der sich in den letzten Jahren bildende Gletschersee auf dem Unteren
Grindelwaldgletscher hat sich erneut seit dem Beginn der
Schneeschmelze gebildet. Der Seespiegel stieg bis auf eine Kote an,
die rund 4 m unter dem natürlichen Überlauf lag. Das Wasservolumen
umfasste rund 800'000 m3.
Am 30. Mai um die Mittagszeit begann sich der See subglazial zu
entleeren. Zwischen 17:30 und 22:00 Uhr wurden 4 Hochwasserwellen in
der Schlucht registriert, wobei die höchste einen Spitzenabfluss von
100-110 m3/s erreichte.
Obwohl im Raum Grindelwald grössere Ausuferungen mit Kulturschäden
entstanden, lief der Seeausbruch glimpflich ab. Bei einem
Seespiegelanstieg bis zum Überlauf, hätte das entsprechende
Wasservolumen 1.3 Mio. m3 betragen.
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