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Grubengletscher, Saas Balen (VS)
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Gefahren:
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LK 1:25'000:
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1309
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Länge:
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3.00 km
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Höhenlage:
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3990 - 2860 m
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Fläche:
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2.50 km2
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Neigung:
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20o (38%)
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Detaillierte Angaben zum Gletscher (PDF-Format)
Schadenpotential:
Saas Balen, Kantonsstrasse, Wasserfassung, Alp Grüebe
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24./25. Juni 1829
Schnelles Anschwellen des Fällbachs unter
Mitführung von Geröll, was vermutlich auf einen Seeausbruch
zurückzuführen war. Dieses Ereignis hatte ein Todesopfer und
beträchtliche Schäden in Saas Balen zur Folge.
(Ruppen et al., 1979: 60)
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20. und 26. Juli 1868
Schnelles Anschwellen des Fällbachs unter
Mitführung von Geröll vermutlich im Zusammenhang mit der Entleerung
einer Wassertasche oder eines Gletschersees. Die Geröllablagerungen
führten zu Schäden in Saas Balen und verlegten die Vispa.
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9. August 1958
Ausbruch von See 3, welcher 1954 durch den
Gletscherrückzug entstand. Der randglaziale See mit einem Volumen von
150'000 m3 entleerte sich nach einem Seespiegelanstieg
oberflächlich durch einen 300 - 400 m langen, schmalen Überlauf
entlang des kalten Eisdamms. Dieser Ausbruch war ohne
Schadenfolge.
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2. Juli 1968
Ausbruch von See 3. Nachdem der unterirdische
Ausfluss verstopft war (wahrscheinlich durch Absenkung des
Gewölbedachs und Stauchung der Grundmoräne), stieg der Seespiegel um
ca. 7 m an. In der Folge vermochte der zusätzliche Staudruck den
Abflussweg freizulegen und es entleerten sich 170'000 m3
Wasser. Dieser Ausbruch führte zum Überlaufen von See 2 und See
1. Dadurch wurde ein grosser Murgang ausgelöst, der ca. 400'000
m3 Moränenmaterial mitschwemmte. In Saas Balen enstanden
Sachschäden von rund 2 Mio Fr.
(Ruppen et al., 1979: 194)
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8. Juli 1970
Während glaziologischen Studien und
Sanierungsarbeiten brach See 3 erneut aus, auf fast identische Art und
Weise wie 1968. Dabei flossen 170'000 m3 Wasser ab und die
Abflussmenge erreichte eine Spitze von etwa 15
m3s-1. Dieser Wasserausbruch riss 100'000 -
150'000 m3 Material mit (drei Mal weniger als 1968). Der
Abfluss im Fällbach stieg exponentiell an und konnte gut
prognostiziert werden. Da rechtzeitig alarmiert werden konnte, hatte
dieses Ereignis geringe Schadenkonsequenzen. Im November 1970 wurde
ein künstlicher Auslauf von See 3 mit einem Eisstollen erstellt
(Querschnitt 1.6 x 2.0 m, Länge 180 m). Schwierigkeiten bei
diesen Sanierungsarbeiten traten im Bereich der Kreuzung mit dem
subglazialen Abflusssystem auf.
(Ruppen et al., 1979: 194)
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22./23. September 1971
Erneute Verstopfung des unterirdischen Auslaufs
und Ausbruch von See 3. Der Durchbruch erfolgte ca. 2 m tiefer als die
Sohle des Eisstollens. Bei diesem Ereignis wurde der Seespiegel um 2 m
abgesenkt. Im Anschluss wurde das Rohr tiefer gelegt.
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